Azoren, klingt nicht schon der Name irgendwie geheimnisvoll ? Automatisch denkt man an ferne und einsame Märcheninseln irgendwo im Atlantik, an Atlantis, an abenteuerliche Entdecker und Segelschiffe auf dem Weg nach Amerika ? Klingt weit weg, ist aber gerade einmal 4,5 Flugstunden von Zürich entfernt.
Die Azoren, das ist ein relativ weit verstreuter Inselarchipel und besteht aus 9 Inseln, die vulkanischen Ursprungs sind. Die Inseln liegen zwar nicht gerade mitten im Atlantik, aber doch schon einsam, und so weit das Auge reicht und noch weit darüber hinaus, gibt es nur die Weite des atlantischen Ozeans.
Westlich der Inseln liegt die Küste Amerikas etwa 3600 km entfert, und Europa liegt 1500 km östlich. Im Norden ist die nächste Küste die von Grönland und würde man immer nur südwärts segeln, würde man in der Antarktis landen - wer kann das schon von sich behaupten?
Übrigens, das Azorenhoch, jenes Hochdruckgebiet, daß uns in Zentraleuropa strahlenden Sonnenschein beschert, entsteht selten über den Inseln selbst, sondern nördlich oder südlich irgendwo im atlantischen Ozean. Da es weit und breit aber sonst kein Land gibt, wurde es einfach nach den Azoren benannt.
Politisch sind die Azoren ein Teil von Portugal, geografisch sind sie der westlichste Teil Europas. Gesprochen wird grundsätzlich portugiesisch, mit Englisch kommt man aber sehr gut über die Runden, denn die jüngeren Azoreaner lernen in der Schule Englisch. Ausserdem leben viele Rückkehrer aus Nordamerika auf den Azoren.
Wie überall sollten mindestens die Begrüßung Guten Morgen (boom dia, ausgesprochen bo dia), Guten Tag (boa tarde, ausgesprochen boa tard) und Guten Abend (boa noite, ausgesprochen boa noit) und vielleicht noch das Wörtchen Danke( obrigado, ausgesprochen obrigadu) beherrscht werden - die Inselbewohner werden es mit sehr viel Freude zur Kenntnis nehmen!
Auch wenn die Azoren der ärmste Teil Portugals sind, merkt man davon wenig beim Reisen, die Menschen, die Häuser alles ist sehr gepflegt. Es gibt zwar aufgrund der Abgelegenheit kaum Industie (manche sagen: GottseiDank), aber die die meisten nennen ein Stück Land ihr Eigentum, auf dem Produkte zur Selbsversorgung angepflanzt werden - was sich in einer herrlich frischen Küche bemerkbar macht :o)
Neben der Landschaft, an der man sich einfach nicht satt sehen kann, sind es auch die Menschen, die den Aufenthalt zu einem unvergesslichen Erlebnis machen. Hier kann man runterschalten, mal tiiiiiief durchatmen und Musse tanken, einfach mal Loslassen. Trübe Gedanken, schrille Vorhaben, lästige Verpflichtungen - all das wirft man am besten in einen der vielen tiefen Krater der Inseln. Die sind übrigens so unterschiedlich, wie sie "Geschwister" nur sein können:
Ponta Delgada |
Lieblich und sanft: Graciosa. Auch hier braucht niemand ein Aut - viel zu hektisch. Wer sich schneller fortbewegen will, als es seine Beine hergeben, steigt auf Esel oder Pferd um.
Entspannung und Ruhe: Terceira - auf deutsch "die Dritte" - ist die drittgrößte Insel der Azoren. Ihren Namen trägt sie jedoch, weil sie als dritte Azoreninsel entdeckt wurde.
Die Abenteuer-Insel: Faial. Hier ankern Weltenbummler mit ihren Booten, bevor sie die grosse Atlantiküberquerung wagen.
Das war schon früher so - und soll auch so bleiben.
Stille: Das ist Corvo. Ruhe, Stille und Behaglichkeit - Programm für die etwa 300 Bewohner dieses kleinen Eilands.
Flores - besser hätte der Name nicht gewählt werden können. Denn diese Insel ist ein einziges, wunderbar duftendes Blumenmeer.
Pico, wo man die vielen Wale und Delphine die sich vor der Insel tummeln, sehr gut beobachten kann.
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